Innerer Monolog (nach Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur, s.v. Innerer Monolog)
= in Romanen und Erzählungen die Wiedergabe von in Wirklichkeit unausgesprochenen Gedanken, Assoziationen, Ahnungen der Personen in Sprache, direkter Ich-Form, erstrebt die Wiedergabe der Augenblicksregungen, wie sie im Bewusstseinsstrom und aus dem Unterbewusstsein erscheinen und versucht die Identifikation von Leser und Romanheld durch unmittelbare Gleichsetzung und völliges Verschwinden des Erzählers. Die scheinbar bloße, ungeordnete Wiedergabe eines Bewusstseinsstromes gewinnt durch musikalische Leitmotive und aufeinander bezogene Formmuster künstlerische Gestaltung.
Wie lange wird denn das noch dauern? Ich muss auf die Uhr schauen..., schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert. [...] Erst Viertel auf zehn? Mir kommt vor, ich sitz schon drei Stunden in dem Konzert. (Schnitzler, Leutnant Gustl)